Missouri Foxtrotter

Wie kam ich zum Missouri Foxtrotter? Durch Knieschmerzen beim Reiten. Um das Leichttraben zu umgehen, wollte ich ein Gangpferd, jedoch kein Pony. Meine Westernreitweise wollte ich auch nicht aufgeben. Nach langer Suche fand ich diese Rasse und ritt bei dem nächsten Züchter in Paderborn Probe. Wenn es auch nur wenige Schritte waren, die ich im Foxtrott geritten bin, so überzeugten sie mich, ein Pferd dieser Rasse mit den Zusatzgängen Foxtrott und Flat Foot Walk zu finden.

Lady kaufte ich 2007 dreijährig bei einem Züchter in Ansbach bei Nürnberg. Sie war völlig roh und kannte nichts. Das erste Jahr arbeiteten wir intensiv an den Grundlagen, wie Hufe geben, führen lassen ohne zu drängeln und still stehen beim Putzen. Wir spazierten durch Feld und Wald über Dorf und Straße. Das Anreiten dauerte lange, war Lady doch sehr dickköpfig, wie ein Maulesel. Wenn sie es dann erstmal verstanden hatte, war es gut. Heute ist sie mein bestes Pferd im Stall. Sie hat ein liebes, ausgeglichenes Wesen, ist nervenstark, hat einen immensen Vorwärtsdrang und reagiert auf feinste Signale. Dazu noch die bequem zu sitzenden Sondergänge und das Glück beim Reiten ist perfekt.


Ein Fohlen von der eigenen Stute! Den Traumhengst fand ich bei meinem Pferdekumpel in Paderborn. Strong & Free VS, ein schokoladenfarbiger, dunkelbrauner Hengst ohne Abzeichen, im Aussehen einem Barbiepferd gleich, mit großen dunklen Augen und lockiger prächtiger Mähne. Dabei sehr sanft im Charakter mit weich zu reitendem Foxtrott.

Gracie wurde am 27.05.2010 auf der Wiese geboren. Dass Gracie einen sehr eigensinnigen Charakter hatte, machte sich bereits in ihren ersten Lebenstagen bemerkbar. Bei einem ersten kurzen Ritt über die Wiese, folgte sie Lady nur ein Stück und rannte dann zurück zur wiehernden Mona. Ich wiederholte das Ausreiten in den Wald. Aber auch da folgte sie nicht. Nach einigen Wochen hatte sie schon gelernt, Mona das Futter im Eimer weg zu fressen. Leider litt sie unter einem starkem Sommerekzem, was einen inteniven Pflegeaufwand erforderte und das Pferd selbst nervte. Verständlich! Sie forderte ständig nach Aufmerksamkeit und verlangte deshalb einen konsequenten Umgang. Clever wie sie war, bemerkte sie jede Unachtsamkeit am Stall. Stand mal die Vorratskammer nur kurz auf oder der Heustall, ging sie sofort hinein. Sie langweilte sich schnell und war immer dankbar, wenn ich mich mit ihr beschäftigte. Wir gingen viel spazieren und auch joggen. Mit 3,5 Jahren begann ich mich während der Spaziergänge immer mal wieder ein Stück tragen zu lassen. Das Einreiten ab 4 Jahre verlief ohne größere Probleme. Nur, dass sie merkte, dass sie nun alleine unterwegs ist. So entwickelte sie leider eine gewisse Schreckhaftigkeit, wenn ich über die Straße ritt. Im August 2014 geriet sie beim Hängertraining in Panik und drückte sich unter der Beckenstange aus dem Hänger. Weiteres Hängertraining hing wie ein Damoklesschwert über mir. Viele Spaziergänge im Winter 2014/2015 über ihre Angststrecke Busch verbesserten nur wenig. Im Wald dagegen lief sie sehr gut. Sie konnte schon Rechts- und Linksgalopp unterscheiden, Seitwärtsgänge, Rückwärts. Der Foxtrott war feiner als der von Lady und sie konnte ihn wahnsinnig schnell laufen. Wir machten Bodenarbeit nach Pat Parelli, Geitner-Training und Zirkusübungen. Fand sie alles toll. Denn sie lernte gerne und schnell.

Durch ein tragisches Unglück verstarb sie im März 2015. Ich werde mein "Löckchen" stets in guter Erinnerung bewaren.